StreetArtig Ingolstadt


Zum zweiten Mal lud die Kunst und Kultur Bastei e.V. in Kooperation mit Fredda Wouters von FreddArt Streetpainting als künstlerische Leitung zum StreetArtig Festival nach Ingolstadt ein. Nachdem 2018 beim ersten Festival 3D Kunstwerke auf dem Rathausplatz gemalt wurden, haben dieses Mal in der Woche vom 12. bis 18.07.2021, sechs internationale Straßenkünstlerinnen 2D und 3D Kunstwerke in dem lehr stehenden Gebäude des ehemaligen Donau Kurier-Gebäudes gestaltet, welche vorraussichtlich bis zum Oktober 2021 durch eine große Schaufensterfront hindurch betrachtet und fotografiert werden können. Zeitgleich fand dort im Produktionszeitraum ein Workshop mit den Jugendlichen der Kunst und Kultur Bastei e.V. statt. Da das Streetart Gallery Projekt mit 6 Künstlern recht überschaubar war, und Die Leiterin der Kunst und Kultur Bastei e.V. Beate Diao sowie weitere helfende Hände aus ihrem Team den organisatorischen Teil in der Produktionszeit ausgezeichnet erfüllten, konnte ich selbst künstlerisch tätig werden. Außer mir erstellten die international bekannten KünstlerInnen Alex Maksiov aus der Ukraine, Cuboliquido aus Italien, Eduardo Relero aus Spanien, Sonja Mazereel aus Belgien und Guillem Font aus Spanien ihre beeindruckende Malerei auf Wand- und Bodenflächen.

Meine Illusionsmalerei zeigt eine Kopfweide, mein Heimatbaum vom Niederrhein, der in diesem Streetart Gallery Raum Wurzeln gefasst hat. Seine gekürzten Äste (ein für diese Baumart typischer Rückschnitt) symbolisiert die Einschränkungen der Kunst und Kulturscene durch die Corona Schutzmaßnahmen. Eine Art Wartezustand, eine dauerhafte Winterpause bis es endlich wieder weiter geht und frische Triebe wieder ausschlagen können und ein neuer Aufbruch stattfinden kann. Der Schlitten symbolisiert ebenfalls diesen Wartezustand des Kunst- und Kulturbetriebes und erinnert an den diesjährigen 100 sten Geburtstag des verstorbenen niederrheinischen Künstlers Joseph Beuys.

Foto FreddArt Streetpainting in London 2010

In einem seiner Exponate, welchem ich 2010 in London begegnete, symbolisierte ein Schlittenrudel, welches aus einem Volkswagen Buss ausschwärmt und mit allerlei Rettungsequippment ausgestattet war, eine Rettungstruppe, die in einer großen Notsituation zur Hilfe eilt. Beuys schreibt Künstlern- und Kulturschaffenden diese Hilfskapazitäten zu und unterstreicht das große kreative Potenzial welches vor Allem Notsituationen bergen und aus welchem die Gesellschaft schöpfen muss um zu der Entwicklung und Gestaltung einer besseren Gesellschaft beizutragen. Der Schlitten ist hier isoliert geparkt und wartet darauf auszuschwärmen, seine Kollegen zu treffen und etwas zu bewirken.