Vor rund drei Jahren stieß Ingrid Cloppenburg von der Samtgemeinde Sögel im Internet auf meine Arbeiten und nahm Kontakt zu mir auf, woraufhin wir im Jahre 2014 gemeinsam das erste internationale Streetartfestival in Sögel organisierten. Weil die Gemeinde von der Resonanz des ersten Festivals mit mehr als 10000 Besuchern so begeistert war, durfte ich 2016 erneut insgesamt 28 Künstler sowohl aus ganz Europa als auch aus Mexiko, Russland und den USA ins Emsland einladen.
3D-Gemälde besonders beliebt
Neben einigen 2D Kreidebildern, dessen feine Pastellkreidetechnik sehr faszinierte, gab es auch wieder zahlreiche 3D Straßenmalereien zu sehen, wovon zwei ganz besonders groß waren. Die Künstler Gregor Wosik und Roberto Carlos begannen ihre Arbeiten bereits zwei Tage früher als die anderen Künstler.
Zelte schützen Kunstwerke aus Kreide und die Musiker
Da das Wetter diesmal nicht so gut mitspielte waren wir froh, dass die Kreidebilder von Zelten geschützt wurden. 3D Künstler bekamen eine große Gewebeplane und reichlich Gewebeklebeband. So blieben alle Bilder von der Nässe weitestgehend unberührt. Auch unsere Musiker hatten diesmal ein gutes Zelt und konnten trotz Regens ihre Konzerte Spielen. So gab es an beiden Tagen verstärkte Straßenmusik von der Reggea-Band „boomtown shakedown“ aus Münster und dem spanischen Jazzmusikern „Gypsy Surf“
Witziges Straßentheater
Die Kombination von Straßentheater und Straßenmalerei ist einfach wunderbar. Franco Gill aus Argentinien, lebt zur Zeit in Hamburg und arbeitet dort in einer Zirkusschule. Er zeigte seine packende Clownshow, die von Jonglage, über Clowntheater bis hin zu interaktiven Showeinlagen, bei denen das Publikum ihr Akrobatik- oder Schauspieltalent entdeckte, reichte. Sowohl Erwachsene als auch Kinder waren schnell von ihm begeistert und umringten ihn in einer großen Menschentraube.
Acht Gastronomen bei kulinarischem Markt
Verbunden wurde das Straßenmalerfest mit dem kulinarischen Markt im Zentrum von Sögel, bei dem acht Gastronomen aus der Region die Besucher mit unterschiedlichen Köstlichkeiten verwöhnten.
Gewinnerbilder von Streetart Künstlern aus Russland und Mexiko
Genau wie im letzten Jahr hatte auch diesmal das Publikum wieder die Möglichkeit für seinen Favouriten abzustimmen.
Adry del Rocio aus Mexiko (Bild link) gewann in der Kategorie 2D Streetart und Victor Puzin aus Russland in der Kategorie 3D Streetart. Dieser Malte eine Brücke aus Büchern. Beide Künstler, bekamen von der Gemeinde ein blaues Schaf als Preis ausgehändigt. Auch ich bekam eins überreicht als Dankeschön. Dieses schmückt heute meinen Garten.
Hintergründe zu den blauen Schafen
Im Rahmen einer europaweiten Ausstellungstour macht eine große Herde blauer Schafe als kurzzeitiges Kunstevent Station in Städten, die bereit sind, für einen Tag an einem geeigneten Platz Weiderecht zu gewähren. Sögel gibt dieses Weiderecht schon seit vielen Jahren und die Schafe sind zu einem richtigen Stadtsymbol und Statement geworden.
Mit seiner Blauschäferei wirbt das Aktionskünstlerpaar Bertamaria Reetz und Rainer Bonk nämlich für einen friedlichen, toleranten Umgang miteinander – jenseits aller ethnologischer, religiöser oder kultureller Unterschiede lenken die Blauschafe den Blick auf das Verbindende, auf das WIR. Die Signalfarbe BLAU symbolisiert europaweit den Frieden.
Ich kann dazu nur sagen: Die Schafe passen zu Sögel und unser Internationales StreetArt Festival. Wir genossen eine wunderbare Gastfreundschaft und sehr friedlichen und toleranten Umgang untereinander. Ein wares Paradepeispiel für ein starkes WIR Gefühl.
Noch mehr bleibende Streetart während der Follow up Woche
Auch dieses Mal fand am darauf folgenden Wochenende ein weiteres Streetart Festival in Wilhelmshaven (etwa 100 km von Sögel entfernt) statt. Die Künstler wollten die Zeit gerne in Sögel überbrücken und boten an, in der Zwischenzeit verschiedene Kunstprojekte zur künstlerischen Verschönerung durchzuführen. Bemalt wurden Stromkästen, Littfasssäulen, Informationstafeln, und sehr viele Wände im Innenbereich. Die Künstler erarbeiteten dafür vor Ort ihre Entwürfe und arbeiteten für das ein oder andere Projekt auch im Team zusammen.
Alles in Allem wurde Sögel noch sehr viel bunter als es sowiso schon ist und die Künstler hatten eine sehr schöne, kreative Zeit mit Freunden und Kollegen. Es gab viel Möglichkeit zum Austausch und zahlreiche Kunsterlebnisse, die das Publikum und die Künstler gleichermaßen begeisterten.
Im Nahmen aller beteiligten Künstler möchte ich mich herzlich bei Ingrid Cloppenburg von der Samtgemeinde Sögel für all ihr Engagement bedanken. Es war sehr schön, dass wir wieder Gelegenheit bekamen unsere verblüffende Kunst in Sögel bei so toller Atmosphäre präsentieren zu dürfen.
Ein genauso großer Dank gilt Christian Thien, dem Leiter der Jugendbildungsstätte Mastall Clemenswerth, in dessen Haus wir wie immer sehr willkommen waren, sehr gut Verpflegt wurden und eine sehr schöne Zeit verbringen durften.
Es folgt nun eine Bildergalerie, die Impressionen vom Festival und weiter unten auch von der Follow up Woche zeigt.
Streetart Follow up Woche
