Mit 10 weiteren internationalen 3D Streetart Künstlern waren wir zu Gast im Mezapark in Riga. Es war eine tolles Kunsterlebnis und wir haben viel von Land und Leuten kennenlernen dürfen.
Für mich ist es immer am schönsten in der Natur zu malen. Es hat etwas sehr beruhigendes und inspirierendes. Ganz anders als Streetart im urbanen Umfeld, in dem Autos, Geschäfte und Reklametafeln das Umfeld und die Geräuschkulisse prägen.
Es ist auch gut in Städten zu malen, weil man hier oft in kürzester Zeit ganz Beachtliches schafft, wei die schnelle Umgebung einen förmlich dazu anstachelt. Man merkt außerdem ganz deutlich, wie man rund um seine 3D Straßenmalerei einen Ruhepool schafft. Menschen bleiben stehen und vergessen einen kleinen Moment lang den Stress um sich herum. Es bewirkt hier vor allem bei den Passanten eine deutliche Entschleunigung.
Malen in beruhigender Naturlandschaft
Ganz anders bei diesem Projekt. Hier ist bereits alles um einen herum sehr entschleunigt. Umgeben von beruhigenden Naturlandschaften kann sich der Künstler voll und ganz auf sein Kunstwerk konzentrieren. Für mich ist das fast meditativ. Menschen spazieren entspannt vorbei und nehmen sich alle Zeit, die sie möchten, um die Kunst auf sich wirken zu lassen. Keiner hetzt sie. Das Kunsterlebnis, der kreative Anreiz ist hier deshalb besonders intensiev und einprägsam.
Hinzu kommt, dass die 3D Straßenmalerei hier ganz gezielt mit der Umgebung interagiert. Das finale Foto der 3D Streetart hat nämlich einen schönen natürlichen Hintergrund. Das ist sehr selten und deshalb so besonders für uns 3D Künstler. So wird auf dem Foto alles irgendwie zum Gesamtkunstwerk – die Umgebung als Naturkunstwerk und die Malerei schaffen eine Synergie. Diese besondere Kraft spüre ich als Künstler und sie macht mich nach Vollendung des Werkes besonders zufrieden. Ich habe das Gefühl gemeinsam mit der Natur im Team gemalt zu haben. Ähnliches bestätigten mir auch die 10 anderen internationalen Künstlerkollegen die an diesem Projekt und ebenfalls teilnahmen. Auch bei meinem eigenen Eventkonzept der WoodArt Gallery in Krefeld im Jahre 2015, die den Iniziatoren in Riga als eine Art inspirierende Vorlage diente, haben wir sowas schonmal erlebt.
3D Streetart Kunstgalerie im Wald
Letztlich entstand auch hier genauso wie damals in Krefeld eine bleibende Streetart Kunstgallerie entlang eines Wanderpfades im Naturpark. Besucher können zu jeder Zeit und bei freiem Eintritt die Kunstwerke betrachten. Es ist eine schöne Art um mehr Menschen in die Natur zu locken und sie beiläufig für und mit 3D Straßenmalerei zu begeistern.
Wenn die Menschen heute nicht ins Kunstmuseum gehen, muss die Kunst eben zu ihnen kommen und in ganz andere, neuartige Kunsträume einzug nehmen.
Ich hoffe, dass es in Zukunft häufiger die Möglichkeit für uns geben wird, dass wir Naturerlebnisse mit Streetart kombinieren können und die Menschen in ihrem Alltag mit Kunst überraschen dürfen.
Wir bedanken uns herzlich bei dem Organisationsteam von Mezaparks für die Einladung und ein sehr schönes Festival- und Kulturerlebnis sowie für eine hervorragende Gastfreundschaft!