Meine Schwarzlicht Raumgestaltung „Endzeit im Korallenskelett“ habe ich Anfang November 2021 in einer Ausstellungshalle vorproduziert und in einem leeren Ladenlokal in Kevelaer fertiggestellt.
Unterstützt wurde die Kunst-im-Schaufenster Aktion, die zur städtischen Veranstaltung „Kevelaer im Licht“ fertiggestellt wurde, von unserem lokalen Kunst- und Kulturverein wirKsam e.V. und der Stadt Kevelaer.
Normalerweise besteht im öffentlichen Raum für das Publikum die Möglichkeit mit der Malerei zu interagieren und selbst Teil der 3D Szene zu werden.
Hier, hinter verschlossener Ladentüre war perspektivisch lediglich interessant, wie sich die Bodenmalerei beim Vorbeigehen an der Fensterscheibe bewegt, die Perspektive wegknickt und das Motiv nur am exakten Blickpunkt (markiert durch ein Bild einer Kristallkugel geklebt auf die Fensterscheibe) aufrecht vor einem steht.
Schwarzlicht Raumgestaltung war Experiment und Premiere zugleich
Für mich war es ein Experiment und eine echte Premiere, weil ich diese Anamorphose-Technik nun erstmals mit Schwarzlichtfarben angewendet habe und ich bisher auch noch nie mit Schwarzlicht gearbeitet habe. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Dargestellt wird eine futuristische, humorvolle Endzeitsituation – inspiriert durch Zeichnungen von dem Zoologen und Philosophen Ernst Heinrich Haeckel (1834-1919) aus seinem Bildband „Kunstformen der Natur“
Die Menschheit ist verschwunden – die Meere sind leergefischt und verschmutzt, Korallen sind nur noch leblose Kalkskelette – die Folgen des Klimawandels und der Naturzerstörung haben die Menschheit ausgelöscht.
Diese zwei entspannten Quallen jedoch, brauchen sich nicht zu kümmern. Sie überleben die Krisen aller Zeitalter.
Diese Malerei, fertiggestellt während der UN Klimakonferenz COP26 in Glasgow, ist all jenen Menschen gewidmet, die glauben, dass sie die Klima- und Umweltkrisen unserer Zeit nicht allzu sehr angehen – so wie diese entspannten Quallen, die nun einen Monat lang fröhlich ihre Weckmannpfeife blubbern.
Diodenmonster der Raumzeitpiraten
Eine weitere Schaufenstergestaltung im KUK-Atelier in Kevelaer erstellte das Künstlerkollektiv „Raumzeitpiraten“ mit Tobias Daemgen, Jan Ehlen and Moritz Ellerich aus Mühlheim an der Ruhr. Hierbei reagieren „Diodenmonster“ gesteuert von Lichtsensoren auf kleinste Lichtveränderungen. Die ästhetischen Monster gestaltet aus bunten Kabelstrukturen, versehen mit kleinen Leuchtdioden, Seilführungen, Draht Konstruktionen und Saugnäpfen zur Befestigung an den Fensterscheiben, haben ein wahres Eigenleben. Wann immer sich vor der Scheibe etwas oder jemand bewegt und dadurch der Lichteinfall auf die Sensoren verändert wird, kratzen die leuchtenden Diodenmonster fröhlich los. Durch ihre Bewegungen entstehen Zeichnungen in milchige Kreise, die zuvor von den Künstlern mit Buttermilch auf die Fensterscheibe von innen aufgebracht wurden.
Über den Zeitraum von einem Monat erstellen die kleinen Monster nun ein Bewegungsprotokoll des öffentlichen Raumes vor der KUK-Atelier Fensterscheibe. Eine Zeichnung in Buttermilch, in der jeder Passant und jede Wetterveränderung vorkommt.
Leuchtendes Figurentheater aus Jena
Ergänzt wurde die Kunst-im-Schaufenster-Aktion unseres Vereins wirKsam e.V. am Wochenende der Veranstaltung „Kevelaer im Licht“ durch einen faszinierenden leuchtenden Walking Act: Das leuchtende Figurentheater aus Jena, welches vor allem die Kinder begeisterte und eine Kunstbegegnung der besonders fantasievollen Art möglich machte. Drei beleuchtete und ästhetisch gestaltete Figuren aus einer scheinbar ganz anderen Welt bahnten am Abend ihren Weg vorbei an den zahlreichen Lichtinstallationen und Schaulistigen am Museum, Kapellenplatz und der Haupteinkaufsstraße.